„Christkinder“ sind fleißig im Einsatz

Innerhalb weniger Tage waren die meisten Wunschzettel der Kinder aus Hartz-IV-Familien weg – die Aktion „Wunschbaum“ verläuft sehr erfolgreich

Einen wahren Ansturm auf Wunschzettel hat die Aktion „Wunschbaum“ in der Filiale der Kreissparkasse Ravensburg (KSK) auf dem Marienplatz ausgelöst: Rund 100 Wünsche von Kindern aus Hartz-IV-Familien hingen dort zum Start der Aktion, am 29. November, an zwei Christbäumen. Vier Tage später waren alle Wunschzettel weg.

„Auch in den Filialen in Vogt und Wangen ist schon alles weg“, erzählt Eberhard Haug, Leiter der KSK-Filiale auf dem Marienplatz. Dabei läuft die Aktion noch bis zum 10. Dezember. Bis dahin ist also noch Zeit, die Geschenke für die Kinder in den Filialen abzugeben.

Seit zwei Jahren werden durch die von baby-walz ins Leben gerufene Wunschbaum-Aktion, die von der KSK Ravensburg, der Schwäbischen Zeitung und der Agentur für Arbeit unterstützt wird, Herzenswünsche von Kindern aus Hartz-IV Familien erfüllt. „Ich denke, es machen so viele Menschen mit, weil man weiß, dass es für Kinder in der Region ist“, meint KSK-Filialleiter Haug. Das war auch für Bettina Halder einer der Gründe, warum sie einen der heiß begehrten Wunschzettel ergattern wollte. „Ich finde es schwierig, wenn man nicht weiß, wo es ankommt“, meint die Ravensburgerin. „Aber hier weiß man es.“ Ihr „Schützling“ wünscht sich ein Original-Trikot des Fußballspielers Mesut Özil. Halder findet die Aktion „richtig gut“. „Die Kinder aus Hartz-IV Familien können am wenigsten für ihre Lage“, sagt sie.

Um einen der Wunschzettel vom Baum zu nehmen, musste man in der Tat schnell sein. „Am ersten Tag sind die meisten weggegangen“, sagt Filialleiter Haug. Er weiß, dass die Zettel auch die letzten beiden Jahre „rasend schnell“ weg waren.

Auch Gisela Seitz aus Blitzenreute musste sich beeilen, um noch einem Kind einen Wunsch erfüllen zu können. Sie hat schon im letzten Jahr mitgemacht und findet die Aktion eine „gute Sache“. Ihr „Schützling“ ist ein Mädchen, das sich eine Tasche wünscht. Sowas schenkt Gisela Seitz gerne. Schade findet sie jedoch, dass sich viele Kinder Spielkonsolen und Computerspiele wünschen. „Ich schenke lieber etwas Praktisches, mit dem man auch wirklich spielen kann“, meint Seitz.

Spielsachen sind natürlich sehr beliebt bei den Kindern. „Viele Kinder wünschen sich jedoch auch einfache Dinge wie eine Schneehose“, sagt der Leiter der KSK-Filiale. Für Eberhard Haug zeigen diese oft einfachen Wünsche, wie verbreitet Armut auch in der hiesigen Region ist. Umso mehr freut es ihn, wie viele Menschen bereit sind, zu helfen. Nicht nur Erwachsene. „Oft kommen auch Jugendliche und nehmen einen Wunschzettel mit“, erzählt Haug.

Zurück