Luisas ,,Glücksmoment'' heißt llona

Von Walter Sautter

Die „Glücksmomente-Tour" der Schwäbischen Zeitung ist gestartet. Jetzt war sie auf Stippvisite auf Schloss Langenstein im Kreis Konstanz. Dort bekam ein an Leukämie erkranktes Mädchen, die achtjährige Luisa Schumann aus Radolfzell, quasi einen ganzen Vorratssack gefüllt mit „Glücksmomenten".

Dem kleinen, tapferen Mädchen sollte wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert werden, so lautete bereits die Ankündigung der Aktion in der „Schwäbischen Zeitung". Keine Frage, das mit dem Lächeln hat geklappt. Bereits bei den von Jurorin Susanne Schlünder - bei Baby Walz verantwortlich für die Initiative „Glücksmomente mit Kindern" - mitgebrachten „kleinen" Geschenken, die Luisa vorab auf der Reitanlage des Stockfelderhofs auspacken durfte. ,,Mein liebstes Pferdebuch" war für das von Pferden begeisterte Mädchen bereits „echt cool".

Aber als sie dann endlich das „richtige" Geschenk ausgepackt hatte, war die überhaupt nicht in die Aktion ein-- geweihte Luisa doch absolut überrascht: Sie hatte ihr Traumgeschenk, einen Gutschein für 20 Reitstunden erhalten. Die Hälfte davon war von der Aktion Glücksmomente gesponsert. Für die Zugabe war Harald Guhl von der Gutsverwaltung von Schloss Langenstein zuständig. „Wenn wir helfen können, sind wir dabei", hatte er ganz selbstverständlich die Anzahl der Reitstunden verdoppelt. Und damit die Glücksmomente mit Pferden noch länger anhalten, gab es noch ein ganz spontanes Geschenk vom „eher zufällig" anwesenden Mitarbeiter der SZ: Luisa ist auch noch auf den Winklerhof bei Emmingen eingeladen, um mitzuerleben, wenn dort im kommenden Mai die nächste Generation Araberfohlen auf staksigen Beinen die Welt erkundet.

Ein klein bisschen, „lmmenhof-Feeling“ bekam Luisa bereits auf Schloss Langenstein. Es war zwar noch keine richtige Reitstunde, aber es reichte, um sich mit Ponystute „llona" anzufreunden. pferdewirtschaftsmeister und Reitlehrer Markus Lämmle hatte den Vierbeiner satteln lassen und Luisa durfte, unter den Augen von Mama, Oma und Jurorin Susanne Schlünder, ein paar Runden durch eine der Reithallen drehen.

Ein ganz tapferes Mädchen

Und unübersehbar mitgefreut hat sich bei diesem „Aufgalopp" Luisas Tante Carmen aus Tuttlingen--Möhringen. Sie hatte ihre Nichte für die SZ-Aktion vorgeschlagen, weil das Mädchen im Laufe der vergangenen 15 Monate ,,vieles mitgemacht und ertragen" habe. Angedeutet wird dies auf dem ,,Gutschein für Luisa" mit dem Hinweis, dass sie ein ganz tapferes Mädchen sei und es verdient habe, überrascht zu werden.

Wie böse ihr das Schicksal mitgespielt hat, ist indes eine eigene Geschichte. ,,Ohne Vorwarnung" sei Luisa todkrank gewesen, schildert ihre Mutter die Situation im August 2007. „Von heute auf morgen" hatte sich das Leben für Mutter und Tochter verändert. Nachdem direkt nach dem Urlaub das „quirlige Kind" nur noch müde war, seien sie zum Kinderarzt gegangen. Dieser überwies sie unverzüglich in die Kinderklinik in Konstanz: Leukämie lautete dort die niederschmetternde Diagnose, nachdem die Familie zunächst noch gehofft hatte, „nur“ die Trauer um den damals verstorbenen Großvater habe das Kind gesundheitlich aus der Bahn geworfen.

Noch in der Nacht sei die Verlegung von Konstanz nach Tübingen gekommen, mit der Angst. dass das Kind die Fahrt gar nicht überleben würde. In Tübingen erfolgte rund ein Jahr lang die Intensiv-Therapie, auch mit Chemotherapie „bis an die Grenzen dessen, was das Kind aushält". Inzwischen hat bei Luisa die über eineinhalb Jahre gehende Erhaltungstherapie begonnen. Aber auch ein Stück weitgehend „normaler'' Alltag: Luisa geht wieder zur Schule. Damit die wenigen intakt gebliebenen sozialen Kontakte nicht auch noch verloren gehen.

Zurück